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Schöne Zähne
Online-Ratgeber

Pflege - lebenswichtig für die Zähne

Richtige ZahnpflegeMit modernen Methoden und ausgefeilter Technik haben Zahnärzte zwar gute Möglichkeiten, Ihre Zähne wieder „auf Vordermann“ zu bringen, ein reiner Spaß aber sind Zahnbehandlungen trotz aller High-Tech-Methoden noch immer nicht - und teuer sind sie obendrein. Deshalb sollten Sie dafür sorgen, daß Ihre Zähne möglichst erst gar nicht krank werden. Grundvoraussetzung dafür ist, neben der richtigen Ernährung, eine regelmäßige gründliche Zahnpflege und Mundhygiene. Das ist deshalb so wichtig, weil unsere Mundhöhle ein regelrechter Tummelplatz für Bakterien ist. Einige von ihnen werden vom Organismus gebraucht, beispielsweise zur richtigen Verwertung der Nahrung, andere aber können Krankheiten wie Karies oder Parodontitis verursachen. Jedesmal, wenn wir etwas essen oder trinken, bleiben Speisereste an und zwischen den Zähnen haften. Werden sie nicht sofort entfernt, entstehen Beläge, in denen sich die Bakterien vermehren. Karies und Parodontitis entwickeln sich, wenn diese Beläge, auch Plaque genannt, über längere Zeit an den Zähnen haften. Beseitigen Sie die Beläge aber regelmäßig, dann haben Sie wirklich gute Chancen, von diesen Volksleiden verschont zu bleiben.

Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Zähne richtig putzen und welche Möglichkeiten der Zahnpflege Sie außerdem haben.

Putzen, vom ersten Zahn an

Es mag für Sie übertrieben klingen, aber Sie sollten Ihrem Nachwuchs schon das allererste Zähnchen putzen - mit einem Wattestäbchen oder einem weichen Tuch. Neben der Reinigung ist der psychologische Effekt sehr wichtig: Die Kleinen lernen bereits früh, daß Zähneputzen zum Hygiene-Programm gehört. Sind dann mehrere Zähne da, kann die erste weiche Zahnbürste zum Einsatz kommen. Auch eine Lernzahnbürste ist empfehlenswert: Sie hat einen Kopf mit Gumminoppen, auf denen das Baby herumbeißen. Das lindert seine Zahnschmerzen, und es gewöhnt sich so schneller an eine Zahnbürste.

Vorsorgen ist besser als leiden

Auch wenn die Milchzähne wieder ausfallen - wird ihre Reinigung vernachlässigt, kann dies große Probleme für die Entwicklung der bleibenden Zähne bringen: Die Milchzähne sind „Platzhalter“ für die bleibenden Zähne, sie sichern deren Position und bestimmen deren Stellung. Fallen sie vorzeitig aus, können die nachwachsenden bleibenden Zähne kippen oder wandern, was dann später mit aufwendigen kieferorthopädisehen Behandlungen wieder mühsam reguliert werden muß. Oft entstehen in kariösen Milchzähnen eitrige Entzündungen, Milchzahnabszesse, die sehr schmerzhaft sind und, was weit schlimmer ist, auch den unter dem Milchzahn liegenden Zahnkeim des bleibenden Zahnes schädigen können. Deshalb:

- Gehen Sie mit Ihrem Kind regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung. Beginnen Sie damit, wenn es etwa 3 Jahre alt ist.

Vermeiden Sie alles, was den Zahnarztbesuch in ein schlechtes Licht rücken könnte. Drohen Sie Ihrem Kind niemals mit dem Zahnarzt, etwa nach dem Muster: „Wenn du die Zähne nicht richtig putzt, mußt du zum Zahnarzt.“ Eine Belohnung für den Zahnarztbesuch ist aber ebenso wenig angebracht, denn damit signalisieren Sie Ihrem Kind, daß dieser Besuch etwas Unangenehmes mit sich bringt.

- Erklären Sie Ihrem Kind in aller Ruhe, was der Zahnarzt tut, und lesen Sie mit ihm ein Kinderbuch zu diesem Thema. Dann wird es die Situation als völlig normal empfinden und sicher ohne Schwierigkeiten mitgehen.

Wie oft putzen?

Idealerweise sollten Sie Ihre Zähne nach jeder Mahlzeit putzen, mindestens aber zweimal am Tag: einmal morgens nach dem Frühstück, einmal abends vor dem Ins-Bett-Gehen. Anschließend sollten Sie nichts mehr essen und auch nichts Süßes mehr trinken.

Partien, die besondere Pflege brauchen

Sicher ist Ihnen schon aufgefallen, daß sich Zahnstein hauptsächlich an den Innenflächen der unteren Schneidezähne und den Außenflächen der oberen Backenzähne im Bereich des Zahnfleischsaumes bildet. Die Erklärung dafür ist einfach: An diesen Stellen befinden sich die Mündungen der großen Speicheldrüsen. Durch die im Speichel enthaltenen Mineralstoffe kommt es zu einer „Verkalkung“ der hier vorhandenen Beläge. Ein anderer kritischer Bereich sind die Eckzähne. Hier wird die Zahnbürste beim Putzen in die andere Richtung gedreht, deshalb kann es vorkommen, daß Sie hier einen kleinen Bereich nicht so gründlich putzen. Untersuchungen haben auch ergeben, daß Rechtshänder Schwierigkeiten haben, den rechten Backenzahnbereich gut zu reinigen, Linkshänder haben Schwierigkeiten mit der linken Seite.

Achten Sie also beim Putzen darauf, daß Sie diese Stellen besonders gründlich säubern.

Zahnzwischenräume und Brücken können Sie mit der Zahnbürste nicht reinigen.

Zahnpflege zwischendurch

Auch am Arbeitsplatz oder auf Reisen müssen Sie nicht auf das Zähneputzen verzichten, denn es gibt praktische Helfer im Taschenformat, die sich für die „schnelle“ Zahnhygiene zwischendurch eignen.

Ideal wäre es, wenn Sie Ihre Zähne auch im Büro nach dem Essen putzen würden. Nehmen Sie Zahnbürste, Becher und Zahnpasta mit an den Arbeitsplatz. Bewahren Sie die Zahnbürste an einem Platz auf, an dem sie gut trocknen kann - die Schublade ist nicht geeignet.

Zahnbürsten für unterwegs

Für Leute, die immer und überall gerne ihre Zahnbürste dabei haben, eignen sich die praktischen Taschenzahnbürsten. Sie sind kaum länger als eine Zigarette und lassen sich bequem in der Handtasche, sogar in der Jackentasche verstauen. Einen Nachteil allerdings haben sie: Wenn sie nach dem Zähneputzen sofort wieder zusammengesteckt werden, können sie nicht trocknen. Deshalb sollten Sie, wann immer es geht, die Behälter öffnen, damit die Bürsten austrocknen können. Auch Interdentalbürsten gibt es bereits in der praktischen Taschenausgabe.

Medizinische Zahnhölzchen und Zahnstocher

Reste, die nach dem Essen zwischen den Zähnen hängen, können einem den letzten Nerv rauben, vor allem, wenn gerade keine Zahnbürste greifbar ist. In diesem Fall können Sie auf Holz-Zahnstocher zurückgreifen und die störenden Teile damit entfernen.

Jedoch sind medizinische Zahnhölzer besser geeignet, denn sie sind der Form der Zahnzwischenräume angepasst.

Stochern Sie auf keinen Fall mit Cocktailspießchen, Gabelzinken oder ähnlich ungeeigneten Instrumenten in den Zahnzwischenräumen herum, Sie können sich dabei ernsthaft verletzen.

Zusatzpflege durch besondere Kaugummis

Bleibt einmal wirklich keine Zeit zum Zähneputzen, können Sie einen Kaugummi kauen, jedoch nur einen besonderen, einen Zahnpflegekaugummi. Zahnpflegekaugummis enthalten den Zuckeraustauschstoff Xylit, dessen karieshemmende Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen ist. Allerdings ersetzt ein Kaugummi niemals die mechanische Reinigung mit der Zahnbürste - sie muß so bald wie möglich nachgeholt werden. Das Kaugummikauen reduziert lediglich die Entwicklung von krankmachenden Bakterien, entfernt wird die Plaque dadurch nicht.

Zahnersatz pflegen

Herausnehmbare Teil- oder Vollprothesen müssen, ebenso wie die eigenen Zähne, gründlich geputzt werden, denn auch auf ihnen setzen sich Beläge und Bakterien fest. Wenn Sie die regelmäßige Reinigung vernachlässigen, können Sie Zahnfleischentzündungen und Mundgeruch bekommen.

ProthesenbürstePutzen Sie Ihren Zahnersatz möglichst nach jeder Mahlzeit unter fließendem Wasser mit einer Bürste. Benutzen Sie dabei spezielle Prothesenbürsten. Sie sind größer als normale Zahnbürsten und haben ein zweites Bürstenfeld, mit dem Sie Ihr Zahnfleisch und den Gaumen massieren können. Dies ist vor allem für Vollprothesenträger wichtig: Durch die ständige Abschirmung der Zunge vom Gaumen (zwischen beiden liegt die Gaumenplatte der Prothese) können sich auf der Schleimhaut Pilze und Bakterien ansiedeln. Das führt häufig zu Rötungen, Brennen oder Juckreiz. Deshalb:

  • Reinigen Sie auch den Gaumen täglich mit der Bürste und die Prothese in jedem Fall mit Zahnpasta, denn nur so werden Beläge gründlich entfernt. Auf die Verwendung einer fluoridhaltigen Zahncreme können Sie allerdings verzichten, denn Prothesen brauchen keinen Kariesschutz.
  • Wenn Sie einen Prothesenreiniger verwenden, der sich allerdings nur für die zusätzliche Pflege eignet, müssen Sie den Zahnersatz vor dem Einsetzen gründlich abbürsten, wenigstens aber besonders gründlich mit klarem warmem Wasser abspülen.

Während der Schwangerschaft

Konsequente Zahnpflege ist während der Schwangerschaft besonders wichtig, denn die Umstellung des Hormonhaushalts führt häufig zu einer „Schwangerschaftsgingivitis“, einer oberflächlichen, meist schmerzhaften Entzündung des Zahnfleischs. In den meisten Fällen kann eine Gingivitis durch regelmäßige gründliche Pflege der Zähne und der Zahnzwischenräume geheilt werden. Doch gerade daran halten sich die Betroffenen leider oft nicht: Aus Angst vor Schmerzen oder Zahnfleischbluten werden die entzündeten Stellen beim Putzen geschont oder sogar ausgelassen. Dadurch breitet sich die Gingivitis ständig weiter aus, Beläge und Bakterien beginnen ihr zerstörerisches Werk. Es beginnt ein Teufelskreis: Schmerzen und Entzündungen nehmen zu, die entzündeten Stellen werden immer mehr geschont. Dies kann dazu führen, dass ein Zahn, vielleicht sogar mehrere Zähne so kariös werden, dass sie gezogen werden müssen. Diesen Teufelskreis können Sie durch konsequente Mundhygiene durchbrechen.