Das der Befall der Zähne von Karies ein alltägliches Problem ist, ist vielen Menschen hinreichend bekannt. Doch die tägliche und richtige Mundhygiene ist nicht nur wichtig, um Karies keine Chance zu geben, sondern auch um dem Abbau von Zahnschmelz entgegen zu wirken.
Der Zahnschmelz ummantelt den Zahn mit einer äußeren Schicht, die vor Schäden und Karies schützen soll. Einige Lebensmittel und Getränke, die Säure enthalten, können dafür sorgen, dass diese äußere Schicht angegriffen und abgebaut wird.
Durch die richtige Ernährung und gezielte Mundhygiene kann verhindert werden, das die Substanz des Zahnes nachhaltig geschädigt wird.
Der Abbau von Zahnschmelz erfolgt immer durch einen chemischen Prozess, der meist durch Säure verursacht wird. Dieser Vorgang wird in der Zahnmedizin als Zahnerosion bezeichnet.
Ein angegriffener Zahnschmelz ist für den Betroffenen zu Beginn nicht schmerzhaft. Auch der Zahnmediziner erkennt den Rückgang des Zahnschmelzes gerade zu Beginn meist nicht. Im späteren Verlauf zeigt sich dann eine eher matte Zahnoberfläche. Durch den schwindenden Zahnschmelz wirkt der Zahn insgesamt dunkel verfärbt. An den Schneidkanten der Zähne ist ein Rückgang der Substanz zu beobachten. Die Zähne wirken durchsichtig oder milchig verfärbt. Der Zahn verliert insgesamt an Höhe und wird flacher.
Im späteren Verlauf bemerkt der Betroffene eine ausgeprägte Schmerzempfindlichkeit der Zähne. Dies zeigt sich vor allem beim Genuss von heißen oder kalten Speisen.
Wenn der Zahnschmelz einmal abgebaut ist, ist das unwiederbringlich. Er wird nicht vom Zahn nachproduziert. Die Schutzschicht des Zahnes ist auf Dauer geschädigt.
Es ist wichtig, nach dem Essen die Zähne zu putzen, um einer Erosion des Zahnschmelz und Karies entgegen zu wirken. Viel wichtiger ist allerdings der richtige Zeitpunkt. Bis zum Zähne putzen sollte eine halbe Stunde oder Stunde vergangen sein.
Durch das Essen, gerade von säurehaltigen Lebensmitteln, wird der Zahnschmelz aufgeweicht und der Zahn ist empfindlicher. In der Stunde, in der das Zähneputzen pausiert wird, hat der Speichel genügend Zeit den Zahn zu remineralisieren und dafür zu sorgen, dass keine Erosion entstehen kann.
Sollten die Zähne vorher geputzt werden, kann es passieren, dass der Schmelz einfach heruntergeputzt wird. Dieser Vorgang wird in der Zahnmedizin als Abrasion (Abreiben) bezeichnet.
Wenn nicht genügend Zeit vorhanden ist, um das Zähneputzen zu pausieren, kann der Betroffene auch mit einer fluoridhaltigen Mundspülung den Mund ausspülen. Ein zuckerfreier Kaugummi oder ein Glas Milch hilft dabei, den Zahnschmelz zu erhalten.
Einige Käsesorten können helfen, den Abbau von Zahnschmelz zu verlangsamen. Käse sorgt dafür, dass der Speichelfluss angeregt wird, wodurch die Säure im Mund neutralisiert werden kann. Somit können, die aus dem Zahnschmelz herausgelösten Mineralien wieder in den Schmelz eingebaut werden. Diesen Vorgang bezeichnet man in der Zahnmedizin als Remineralisation.
Ein hoher Kalziumanteil in der Ernährung sorgt dafür, dass der Zahnschmelz härter wird und somit unempfindlicher wird.
Obst und Rohkost sind durchaus gut für die Zähne. Sie sorgen dafür, dass der Kauvorgang intensiviert wird und der Speichelfluss angeregt wird. Ein vermehrter Speichelfluss sorgt für eine bessere Neutralisierung der Säuren.
Besonders gut sind ungesüßte Teesorten, vor allem allerdings grüner oder schwarzer Tee. Sie sorgen dafür, dass die Kariesbakterien keine Chance haben, die Zähne zu befallen.
Die Kombination aus säurehaltigen und kalziumhaltigen Lebensmitteln kann dabei helfen, die Säuren im Mund zu neutralisieren.
Ein Beispiel hierfür wäre:
Gerade süße und klebrige Speisen sorgen dafür, dass Karies schneller entstehen kann und der Zahnschmelz nachhaltig geschädigt wird. Die Kariesbakterien vermehren sich besonders gut wenn im Mund dauerhaft Zucker vorhanden ist. Am gefährlichsten für die Zahnsubstanz ist allerdings die Säure.
Die säurehaltigen Nahrungsmittel und Getränke sorgen dafür, dass es im Mund zu einer Übersäuerung kommt. Die Säure schadet dem Zahnschmelz. Getränke mit viel Säureanteil, Zitronensäure oder auch Fruchtsäfte lösen das Kalzium und Phosphat aus dem Zahnschmelz heraus. Diesen Vorgang nennt man in der Zahnmedizin auch Demineralisation. Durch einen dauerhaften Genuss von säurehaltigen Getränken oder Fruchtsäften verliert der Zahn immer mehr von seiner wichtigen Grundsubstanz.
Nicht nur die Ernährung sorgt dafür, dass Zahnschmelz in Mitleidenschaft gezogen wird. Auch einige Grunderkrankungen oder Medikamente können dafür sorgen, dass der Zahn seine wichtige Schutzhülle verliert.
Gerade Erkrankungen, bei denen es zu häufigem Erbrechen kommt (chronische Magen-Darm-Erkrankungen oder Essstörungen), sorgen dafür, dass der Zahnschmelz geschädigt wird.
Durch einige Medikamente wird der Speichelfluss gehemmt, was sich negativ auf den Zahnschmelz auswirkt.
Die Langzeitfolgen von einem Abbau des Zahnschmelzes sind weitreichend. Es kann zu Zahnfehlstellungen oder zu einem Abflachen der Zähne kommen. Das Gebiss verliert an Substanz und es kann zu Zahnverschiebungen kommen.
Durch einige vorbeugende Maßnahmen kann man dafür sorgen, dass der Zahnschmelz möglichst lange erhalten bleibt. Dazu gehören:
Mit ein paar einfachen Tipps ist es ein Kinderspiel eine Zahnerosion zu vermeiden. Die Tipps lassen sich super in den Alltag integrieren und garantieren, dass die Zähne lange gut erhalten bleiben.
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